3 Fasciola hepatica Der große Leberegel Aussehen Grau bis bräunlich; bestachelter lorbeerblattähnlicher Plattwurm mit Mund- und Bauchsaugnapf. Die geschlechtsreifen Leberegel können eine Größe von 5 x 1,3 cm erreichen. Sitz Während die Jungegel im Lebergewebe umherwandern, sitzen die erwachse- nen Egel in den großen Gallengängen der Leber. Krankheitsbild und Schadwirkung Die Fasciolose, wie der Befall mit dem großen Leberegel auch genannt wird, ist eine hauptsächlich bei Wieder- käuern vorkommende, bei Rindern meist chronisch verlaufende, Er- krankung. Durch die Jung egel kommt es zu einer Zerstörung von Leberzel- len, während die erwachsenen Egel eine Abwehrreaktion des Wirtstieres auslösen, die zu einer Verkalkung der befallenen Gallengänge führt. Die Leber von befallenen Rindern wird bei der Fleischbeschau verworfen. Der Verseuchungsgrad hat in den letzten Jahren wieder zugenommen. Die Fas- ciolose kann akut, subakut oder chro- 10 nisch verlaufen. Die akute Erkrankung tritt gelegentlich bei Jungrindern auf und wird durch die im Lebergewebe wandernden Jungegel hervorgerufen. Befallene Tiere stellen die Futter- aufnahme ein, haben Durchfall und können verenden. Bei der subakuten Verlaufsform, die nicht nur bei Jungrindern auftritt, sind neben Wanderstadien auch erwachsene Egel in der Leber zu finden. Dabei sind Symptome wie verminderte Fresslust, Lecksucht, Abmagerung, zeitweise auch Durch- fall, Fieberanfälle und bei Kühen ein deutlicher Abfall der Milchleistung zu beobachten. Der chronische Verlauf, die häufigste Form des Leberegelbe- falls, ist durch Durchfall, Gelbsucht, Blutarmut sowie Abmagerung char- akterisiert. Mit Leberegeln befallene Rinder haben schlechtere tägliche Zu- nahmen. Bei Kühen wurden reduzierte Jahresmilch leistung um über 400 kg Milch / Jahr fest gestellt. Erkennung Die fleischbeschauliche Beanstand- ung von Lebern geschlachteter Tiere ist ein sicherer Hinweis auf Lebere- gelbefall im Bestand. Am lebenden Tier kann Ihr Tierarzt den Befall durch mikroskopischen Nachweis der char- akteristischen Leber egeleier im Kot Mit Leberegeln befallene Rinderleber feststellen. Auch Antikörper-Nachwei- se in Blut oder Milch weisen auf einen Erregerkontakt hin. Bekämpfung Unter Berücksichtigung des Entwick- lungszyklus des Leberegels sind ver- schiedene Maßnahmen zur Bekämp- fung notwendig. 1. Weidemaßnahmen Zur Weiterentwicklung ist der Leber- egel auf die Zwergschlammschnecke als Zwischenwirt angewiesen. Durch Bekämpfung dieser Schnecke kann der Entwicklungszyklus des Egels unterbrochen werden. Optimale Leb- ensbedingungen finden die Schneck- en auf feuchten Weiden, in Tümpeln und Gräben. Durch Trockenlegung von Weiden werden dem Zwischenwirt die Lebensbedingungen entzogen. Ein weiterer Ansatzpunkt der Leberegel- bekämpfung besteht in der Vermind-