Phosphor
Eng verbunden mit dem Kalziumhaushalt muss auch der Phosphorstoffwechsel von Kühen zur Geburt abrupt umgestellt werden. Phosphor ist der Mineralstoff, der die meisten biologischen Funktionen der Kuh beeinflusst. Vor allem bei älteren Tieren und Milchkühen mit hohen Milchleistungen ist häufig ein deutlicher Phosphormangel im Blut nach Einsetzen der Laktation festzustellen, bedingt durch den massiven Phosphorabstrom ins Euter – auch bei gesunden Kühen. Aus diesem Grund ist in immer mehr Herden eine kombinierte Maßnahme zur Kalzium- und Phosphorprophylaxe um die Geburt empfehlenswert.
- Unlösliche Phosphatsalze in Knochen und Zähnen: Stabilität
- Bestandteil des ATP: Energieübertragung
- Bestandteil von Zellwänden und Nucleinsäuren: Zellteilung und -differenzierung
- Bestandteil von Puffersystemen in Blut und anderen Körperflüssigkeiten
- Nötig für die Rohfaserverdauung und Proteinsynthese der Pansenbakterien
Phosphor ist der Mineralstoff, der die meisten biologischen Funktionen der Kuh beeinflusst
Der Phosphorbedarf von Milchkühen ist nicht zu unterschätzen!
Praxistipp: Auch wenn bei üblichen Rationsgestaltungen die Versorgungsempfehlungen mehr als erfüllt werden, so wächst die Gefahr der Unterversorgung in Phasen, wenn die Kühe die Futteraufnahme reduzieren oder einstellen. Bovikalc® P. ist hier das Produkt der Wahl zur Substitution von Phosphor.
Die Ursachen von Phosphormangel sind vielfältig!
- Entsteht bei längerfristiger geringer Futteraufnahme oder phosphatarmer Ration.
- Mangelhafte Phosphor-Versorgung der Pansenmikroben führt zu einem Rückgang der Futteraufnahme sowie zu einer Beeinträchtigung der Fermentationsaktivität in den Vormägen,
also einer Beeinträchtigung des Energiehaushalts.
- Vor allem im peripartalen Zeitraum nach Einsetzen der Laktation durch den massiven Phosphatabstrom ins Euter.
- Hypophosphatämie entsteht auch in der Laktation bei Kühen mit gestörter Futteraufnahme bzw. Pansenmotorik.
- Akutes Phoshordefizit kann nicht mehr alleine über das Futter ausgeglichen werden.
Kombinierte Mangelzustände bei Milchfieberkühen
Durch die prophylaktische orale Verabreichung von Phosphor kann die Ausbildung der Hypophosphatämie um die Geburt verhindert werden.
PHOSPHORSPIEGEL RUND UM DIE GEBURT
Bei unauffälligen Kühen*
Bereich der
Serum-Pi-Konzentration
in mmol/l |
Bewertung |
7278 gesunde Milchkühe
am ersten Tag post partum
Anteil in % |
0,00 - 0,50 |
P --- (hochgradiger Phosphormangel) |
1,2 |
0,51 - 1,00 |
P -- (mittlerer Phosphormangel) |
11,8 |
1,01 - 1,60 |
P - (leichter Phosphormangel) |
40,9 |
1,61 - 2,30 |
P (Normbereich) |
39,9 |
> 2,30 |
P + (erhöhter Phosphorgehalt) |
6,2 |
Die Gefahr des Auftretens einer Hypophosphatämie rund ums Kalben steigt mit Alter und Leistung der Kühe.
Daher: Zusätzliche Phosphorversorgung für Milchkühe ab der 2. Laktation.
Bei festliegenden Kühen*
Bereich der Serum-Pi-Konzentration
in mmol/l |
Bewertung |
180 Milchkühe mit
Gebärparese
Anteil in % |
0,00 - 0,50 |
P --- (hochgradiger Phosphormangel) |
21,1 |
0,51 - 1,00 |
P -- (mittlerer Phosphormangel) |
41,7 |
1,01 - 0,60 |
P - (leichter Phosohormangel) |
21,7 |
1,61 - 2,30 |
P (Normbereich) |
11,7 |
> 2,30 |
P + (erhöhter Phosphorgehalt) |
6,2 |
Durch die prophylaktische orale Verabreichung von Phosphor kann die Ausbildung der Hypophosphatämie um die Geburt vermindert werden**. Auch bei Phosphormangel gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen!
* Staufenbiel, R.: Neue Aspekte zum klinischen Bild und zur Therapie der Gebärparese des Rindes. VetMedReport (2002), 26,
Sonderausgabe V6:12
** Braun, U. et al.: Untersuchungen zur Prophylaxe der Gebärparese mit Kalzium und Natriumphosphat per os. Schweizerisches Archiv für Tierheilkunde 2008, 331-338